Humus, Klima, Kohlenstoff und wie das alles zusammenhängt
Was Humus ist, muss dir als Landwirt niemand erklären. Was dir jedoch neu sein könnte ist seine unglaublich positive Auswirkung auf das Klima. Humus speichert Kohlenstoff im Boden. Er zieht das CO2 praktisch aus der Atmosphäre. Solange Humus im Boden ist, funktioniert das. Sinkt der Humusgehalt des Bodens, wird das CO2 wieder an die Atmosphäre abgegeben. Die Nutzungsart der Fläche bestimmt, wie viel Kohlenstoffdioxid gebunden wird.
Äcker, Dauergrünböden und Zwischenpflanzen
Ein Dauergrünboden speichert im Durchschnitt doppelt so viel CO2 wie Ackerfläche. Der Handlungsbedarf liegt also in erster Linie beim Acker. Was du als Landwirt tun kannst? Erhöhe den Humusgehalt deiner Ackerflächen. Nutze Kompostierungsverfahren und bringe regelmäßig organische Dünger aus.
Setze darüber hinaus auf den natürlichen Prozess des Humusaufbaus. Am besten gelingt das mithilfe von Zwischenpflanzen. Nach der Ernte sollte das Feld nicht brach liegen. Arbeite stattdessen Zwischenfrüchte wie Senf, Rettich oder Gras in den Boden ein.
Hier findest du eine Liste von Tätigkeiten in der Landwirtschaft, die für den Aufbau von Humus sorgen:
- Behandle deinen Boden mit fermentierenden Mikroorganismen
- Baue mehrjährige Kulturen und vielfältige Fruchtfolgen an
- Setze auf Zwischenfrüchte oder Untersaaten
- Nutze organische Dünger wie Kompost, Gülle, Festmist und Gärreste
- Bringe karbonisierte Pflanzenreste (=Pflanzenkohle) aus
All‘ das trägt zum Bodenschutz bei, der für die gesamte Umwelt wertvoll ist. Denn gesunde, humusreiche Böden entspannen Umweltprobleme.
Welche Vorteile dir Humus darüber hinaus verschafft
Humus aufbauen solltest du nicht nur der Umwelt zuliebe. Obwohl das bestimmt auch schon Grund genug wäre. Der Humusaufbau bietet dir darüber hinaus Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind:
- Durch einen hohen Humusgehalt im Boden wird Wasser in Ackerflächen besser gespeichert. Das verhindert Überschwemmungen.
- Humus macht deine Böden fruchtbarer, denn er speichert Stickstoff, Phosphor und Schwefel.
- Humus verbessert die Bodenstruktur und mindert die Erosionsanfälligkeit.
- Mehr Humus bedeutet stabilere Erträge.
Schon aus diesen Gründen macht es Sinn, den Humusaufbau ernst zu nehmen.
Humus, Klima – Mehr als nur zwei Schlagwörter
Humus für den Klimaschutz ist kein Trendslogan. Denn dass Bodenorganismen eine wichtige Funktion in allen Öko-Systemen leisten, ist bestens bekannt. Aktuell liest man in Medien mehr darüber, weil es zahlreiche Initiativen für den Klimaschutz gibt. Der Humusaufbau ist eine davon. Weltweit werden Landwirte dazu ermutigt, Humus aufzubauen. Denn ein humusreicher Boden leistet Beachtliches. Er …
- baut Schadstoffe ab.
- lockert den Boden.
- hält Wasser zurück.
- vermindert die Verdunstung.
- bietet Lebensraum für Bodenorganismen.
Schon aus diesen Gründen macht es Sinn, den Humusaufbau ernst zu nehmen.
Fazit: Dein Beitrag für ein besseres Klima
In der Landwirtschaft steckt ein gewaltiges Potential, das Klima zu verbessern. Humusreiche Böden sind ein wichtiger Faktor bei der Entspannung von Umweltproblemen. Denn er fördert die Artenvielfalt, indem er Bodenorganismen wie Würmern, Einzellern, Pilzen und Bakterien ein Zuhause gibt. Diese verstoffwechseln abgestorbene Pflanzen- und Tierbestandteile. So bindet Humus CO2 aus der Atmosphäre und bietet gleichzeitig wichtige Nährstoffe für neue Pflanzen. Mit humusreichen Böden machst du dich für unsere Umwelt stark.